Epoxid- und Polyesterharz im Künstleratelier

Vom Bootsbau oder von Leichtflugzeugen her kennt man das Laminieren mit Epoxidharz oder seinem geruchsintensiven Partner Polyesterharz. Stabile, komplex geformte, dünnwandige Schalen entstehen aus Lagen von transparentem Kunstfasergewebe getränkt mit flüssigem Harz. Nach 24 Stunden Trocknungszeit sind sie schlagfest und elastisch. Das reizt, den Möglichkeiten der Kunstfasern und ihrem Bindemittel im künstlerischen Gestalten nachzugehen. Und tatsächlich sind der dünnwandigen Formung kaum Grenzen gesetzt! Feine, lichtdurchlässige Gebilde sind ebenso möglich wie grosszügige, opake Formen, die alle bemalbar und verwitterungsstabil sind.
 
Mit Thixotropiermittel (Verdicker) und unterschiedlichen Zuschlagsstoffen kann das Harz sogar spachtelbar gemacht werden, sodass an senkrecht stehenden Wänden geformt werden kann. Und nochmals tut sich ein breites Spektrum von diesmal dickwandigeren Form mit taktilen Oberflächen auf.
  
Es sei gleich hier verraten. Epoxid- und Polyesterharz sind in ihren Anwendungen und ihrem Verhalten sehr ähnlich, mit dem gewichtigen Unterschied, dass Polyesterharz das geruchsintensive und gesundheitsschädliche Styrol als Verdünner benötigt. Deshalb verwenden wir Polyesterharz im Atelier Sculpta nicht, obwohl Epoxidharz teurer ist. Aber unsere Gesundheit geht klar vor!
 
Tönt das alles ein wenig technisch? Hier geht es tatsächlich um Kunststoffe im Künstleratelier - und den richtigen und gekonnten Einsatz derselben. Ein ineffizenter Einsatz von Kunststoffen kann schnell kostenintensiv werden. Die 2-tägige Einführung erspart eigene, teure und vielfach frustrierende Experimente.