Themenkurs Februar - Gegossen in Stein; findet 2020 nicht statt
 
Eine Skizze, eine Vorlage, ein kleines Modell können Ausgangspunkt für eine grössere, 3-dimensionale Umsetzung sein; reduzierte Tierformen, ein Portrait, abstrakte Formgebilde sind denkbar. Vielleicht braucht die Form noch eine Klärung im Kleinen, einen Volumenzusammenzug, einen Abstraktions-
schritt, ansonsten wird die Skulpturenidee direkt mit Ton gross modelliert - 40 cm Höhe darf die Skulptur schon erreichen. Ziel ist aber der Guss der Skulptur im Kunststein.
Über die fertig modellierte Tonskulptur legen wir ein zwei- resp. mehrteiliges Gipsnegativ, das vom Ton entfernt und zusammengesetzt eine Gussform liefert. Um im Guss erfolgreich zu sein, muss die Plastik bildhauerischen Qualitäten genügen, wie verdichtetes Volumen, Formenreduktion etc. Die Oberfläche der Gussform wird versiegelt und mit Trennmittel behandelt; dann sind wir bereit für den Guss. Grundsätzlich steht Guss- oder Stampfbeton zur Verfügung; der Beton kann eingefärbt resp. pigmentiert werden. Der Kunststein wird beim Einfüllen auf dem Rütteltisch oder mit der Vibrationsnadel verdichtet. Da der Kunststein reifen muss, ist das Abschlagen des Gipsnegativs erst nach circa einer Woche ratsam. Dies bedingt nach dem 2-tägigen Kurs am Dienstag/Mittwoch (15./16. Februar) ein nochmaliges Treffen zur Ausformung am Donnerstagabend (22. Februar; ca. 18 - 21 Uhr) oder nach Vereinbarung zu einem anderen Termin.
Themenkurs April - Ringskulptur aus Schwemmholz und Gips; findet 2020 nicht statt
 
Ein Stück Natur - genauer gesagt ein durch Wasser geschliffenes Stück Holz aus einem Bach- oder Flussbett - inspiriert uns zu einer Erweiterung zur künstlerischen Ringskulptur. Die Form des Fundobjekts wird mit Holzbearbeitungswerkzeug und -gerät (Kleinstkettensäge, Schnitzeisen, elektronischen Raspelschleifern, Holzraspeln und Schleifmaschinen) leicht verändert d.h. gestalterisch betont; zwei Endflächen werden sauber geschnitten, danach wird die Holzoberfläche mit Schleifpapier poliert. Das Formstück ist nun bereit, an beiden Enden erweitert zu werden, bis es sich zur Ringsform schliesst. Der ideale Werkstoff für die Erweiterung ist Gips, der aufbauend und abtragend bearbeitet werden kann, bis die Ringskulptur ihre richtige Gestalt hat. Dabei folgen wir den Flächen, die bereits im Holzstück angelegt sind; der Gipsteil schwillt an gewissen Stellen bauchig-volumiös an, an anderen Stellen wird er schmal und fast zerbrechlich wirken. Eine spannende Arbeit, die Intuition und Formgefühl fördert und zwei wunderbare Werkstoffe Holz und Gips miteinander verbindet. Falls gewünscht, kann der Gips später patiniert werden.
Fundhölzer können mitgebracht werden oder es steht eine Auswahl von Schwemmhölzern aus Engadiner Bergbächen zur Verfügung (Legföhren-, Kiefer-, manchmal auch Arvenholz).
Themenkurs Oktober - Fundholz und Gips im Dialog; findet 2020 nicht statt

 

Fundholz - ein Stück Natur, gewachsen und durch die Witterung überprägt, weiche Formen, warmes Material - Gips, ebenfalls ein Naturprodukt, aber erst nach einen industriellen Prozess als gestalterisches Material für uns nutzbar, weisse Farbe, kühl, klare kantige Formen - bringen wir diese Gegensätze in einer gestalterischen Aussage zur Skulptur zusammen?
Die gegeben Form des Holzes unter der Rinde legen wir frei und betonen sie mit handlichen, elektrischen Holzbearbeitungsgeräten (Kleinstkettensäge, Raspelschleifer, Schleifmaschine) und traditionellen Schnitzeisen und Handraspeln. Die Gipsform erfinden wir neu, bauen sie aus der weich-plastischen Masse mit Spachtel und Stukkatureisen auf und straffen Flächen und Wölbungen mit verschiedene Holz- und Specksteinraspeln. Das polierte Holz kann durch den Gips wie ein Edelstein in einem Schmuckstück gefasst werden; die beiden Materialien können sich gleichwertig gegenüberstehen - weiche, organisch-fliessende Formen gegenüber harten, kantigen Formen - oder die herausgearbeiteten Holzflächen können die Gipsformung anregen; in der Formgebung sind wir frei.
Wenn sich die gegensätzlichen Materialien in der Spannung bereichern und überraschend zur skulpturalen Gemeinschaft verschmelzen, sind wir reich beschenkt worden.